Ich (34, meines Zeichens Mutter der Chaostruppe) bin beauftragt worden, eine neue Familenkutsche ranzuschaffen.
Was zur Hölle tut die Frau dann hier? genau. Mich hats hierher verschlagen, weil ich einem Bekannten meine Autonöte schilderte und auf die Nachfrage nach meinen Anforderungen folgendes aufzählte:
- geländetauglicher Panzer, möglichst unzerstörbar
- bitte KEINEN Komfort, die Familie macht eh alles kaputt
- am Besten ein allradfähiger leerer Kasten mit Campingbestuhlung und Gulli unten, den ich im Notfall komplett ausspritzen kann *haha*
"Panzer kenn ich keinen", sagte der Bekannte. "Aber hast Du schon mal an einen Landrover gedacht?"
Also habe ich mich in den unendlichen Weiten des WWW auf die Suche begeben und bin hier gelandet. für jede Frage, die sich mir beantwortet hat, tauchten gleich 3 neue auf.
Die Familie legt im Jahr 20 000km zurück, wir wohnen ländlich und fahren hauptsächlich Landstrasse. Wir wohnen in einem alten Haus am Hang, im Winter kommt man ohne Allrad nicht mehr vors Haus. Die Auffahrt ist lang, bekiest und lässt sich nicht gut räumen. In schlimmen Wintern entsteht ein Gletscher, der dann fröhlich bis in die Zufahrtsstrasse kalbt und sich gern mal bis Ende März hält. In diesen Zeiten schleppe ich dann alles zig Stufen hoch, Einkäufe, Kinder, betrunkene Ehemänner. Nicht lustig.
Mein Mann (37), seines Zeichens KFZ Volllegastheniker (Zylinderkopfdichtung? Häh? Brauchen wir das wirklich?) geht gerne zum Klettern, auh in unwegsames Gelände. Seinen Kram hätt er gerne dauerhaft im Auto. Zig Seile, Karabinerkram etc. etc. Die Kinder (4 und 6) sind ausgewachsene Schlammsäue mit Steigerungspotential und kriegen jedes normale KFZ innen kaputt. Polster sind schon verkehrt, Teppichverkleidung...wozu? In unserem jetzigen Auto (Skoda, dazu später) könnte man Kartoffeln anbauen. Mich nervts, ich will darauf keine Rücksicht nehmen müssen, dass die Kinderschuhe vor Schlamm starren und allerlei Geäst und Zeug ständig mit ins Auto geladen wird. Das muss egal sein, bzw. easy zu beseitigen sein. Bzw. soll nicht auffallen, wie bei einem Traktor, da scherts auch keinen, wenn der schmutzig ist. Bestuhlung bitte abwischbar.
Als ob das nicht reicht, haben wir auch noch zwei Hunde, die alles was noch nicht befleckt ist mit ihren Haaren garnieren. Auch hier gilt: Polster ist nicht gut, aber Platz! Platz/Stauraum ist gut.
Ich bin nicht interessiert an Komfort, ich brauch keine Klimaanlage, wir haben unsere nie im Betrieb und Heizung ist mir auch nicht so wichtig, die Kids können was ab und können sich warm anziehen. Sitzkomfort ist mir auch egal...siehe oben.
Momentan fahren wir einen Skoda Fabia, das arme Ding. Eigentlich ist er ein treues Gefährt, aber nicht geländegängig, viel zu klein, viel zu viel Komfort/Technik. Ich bin so durch mit der Elektronik und würde gerne dauerhaft darauf verzichten. Elektrische Scheibenheber kommen auf meine Abschussliste ganz oben drauf. Wenn mal einer das Fenster nur ein bisschen offen lässt, und das passiert ständig und es reinregnet, spinnen die Dinger sofort los. Die Zentralverriegelung nervt mich auch tierisch.
Die KFZ Leidensgeschichte unsere Familie ist lang:
- Volvo 544 BJ 1965 (mein erstes Auto)
- VW Bulli T3
- Volvo 245 1989, Diesel, geniales Auto, leider inkontinent und die Steuer brachte uns um
- Volvo 244 Limo 1975, Benziner, dank H-Zulassung kein wirtschaftlicher Bankrott in Sachen Steuer, aber zu klein
- Ford Transit MKII 1977, Ex Feuerwehr lang mit Zwillingsbereifung, nicht mehr zu klein, immerhin, aber zu schwachbrüstig mit 65PS auf x Tonnen
- Mitsubishi Colt A 1981, Rentnerfahrzeug, tolles Auto, zu schön für uns, schnell weiterverkauft
Die Liste lässt sich ewig fortsetzen, ich wollte nur illustrieren, dass ich gut mit "analogen" Autos kann, trotz Frau und 34 Lenze.
Mein Göttergatte hats schrauberisch eher nicht drauf, leider. Der kann gut fahren, aber damit hat sichs.
Wenns um Reparaturen, Beschaffung von Ersatzteilen und Organisation von KFZ Zeug/Zubehör/Wartung/Anschaffung geht, bin ich hier verantwortlich. Er nickts dann halt ab.
Ich selber bin durchaus lernfähig und kriege auch ein IKEA Möbel ohne Anleitung in Rekordzeit korrekt aufgebaut.
Der Joker ist jedoch unser Mitbewohner/Untermieter. Der schraubt alles, was nicht bei 3 auf dem Baum ist, schweisst, macht, bastelt und hat ne eigene Grube/Bühne. Hauptsächlich liegt er unter seinem T3 Synchro, aber der würde sich auch unter nen Defender legen.
einen "richtigen" Kfz-menschen haben wir auch, der macht für uns TÜV und die Geschichten, ist aber auch eher vom alten Schlag und der Umgang mit moderner Elektronik ist eher nicht seins.
So. Jetzt habe ich ewig gelabert, das hätte auch in den Vorstellungbereich hinein gekonnt, aber da passt man besser hin, wenn man schon einen Defender hat, finde ich.
Nach eeewigen Herumgelese hier, habe ich mir gedacht, dass vielleicht eine Serie III das Richtige für uns wäre. Krudes Interior, keine Elektronik. Nix gegen unsynchronisisertes Getriebe, das würden wir auch noch lernen mit dem Zwischengas, aber wenn es ging, würde ich es gerne vermeiden.
Wir fahren so gut wie nie in die Stadt, aber es kommt doch mal vor und die finanziellen Vorteile bzgl. H-Kennzeichen und freie Fahrt in der Umweltzone sind doch verlockend. Ich bin mir durchaus klar, das man das irgendwo anders wieder bitter einbüsst. :D
Serie: Lahm und säuft. Liege ich da richtig? Jeder sagt mir was anderes, bezüglich des "idealen" Motors. was ist hier das Credo? Benzin, Diesel?
Wieviel muss ich für eine anständige Serie hinblättern, so ungefähr... Ich habe so um die 12 000 im Budeget. Wohl gemerkt, wirklich solide Karosse, funktionierende Technik, anständiger und verlässlicher Motor, eine Schönheitspreis muss der Landy nicht gewinnen. Ich würde eben gerne auf Sofortmaßnahmen/Reparaturstau verzichten.
Und dann: Woher nehmen und nicht stehlen. Mit Grausen habe ich mobile und die üblichen Verdächtigen durchforstet.
Ich möchte mich ungern von irgendeinem Autoschieber in seinem Hinterhof aufs Kreuz legen lassen und ein aufgehübschtes Wrack erwerben, welches ich in 2 Monaten mit dem Kehrschäufelchen vom Hof fegen kann. Und da scheint sich ja bzgl. Land Rover einges zu tummeln.
Ist das alles utopischer Quatsch, budgetmässig und überhaupt? Steckt mir mal einer ein Licht auf und schenkt mir reinen Wein ein.
last but not least. Würde sich einer von Euch als Versuchskaninchen bereitstellen, bzw. seinen Landy, für eine Probefahrt, um mal wirklich zu wissen, worum es geht. So im Münchener Umland =)
Ich bedanke mich schonmal herzlichst für jeden Input!
:vD
LG Laura
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