Hallo liebe Landy-Gemeinde!
Ich möchte kurz von meiner frischen Erfahrung bei der bisher erfolglosen Suche nach einem Defender Td4 berichten und euch um eine Einschätzung bitten.
Nachdem ein Kollege mir seinen, zugegebenermaßen etwas ramponierten, Defender 90 zeigte, beschloss ich meine Suche nach einem bezahlbaren Diesel G-Modell mit grüner Plakette erst einmal einzustellen und begann mich über den Defender zu informieren.
Sehr hilfreich war mir auch dieses Forum dabei.
Um mich fit zu halten, bin ich die meiste Zeit mit dem Fahrrad unterwegs zum Dienst. Der Erstwagen in Form eines kleinen Opel Corsa ist in Beschlag meiner Frau, sodaß ich im Winter auf die Bahn ausweichen muss.
Als Funkamateur würde ich auch gerne mal eine etwas größere Kurzwellenantenne auf dem Fahrzeug montieren, ohne dass das ganze Gebilde das tragende Fahrzeug optisch erschlägt.
Auch darf das Auto meine Familie und mich zukünftig auf unseren Reisen begleiten.
Nach einem Blick in die bekannten Gebrauchtwagenportale beschloss ich die Suche nach einem Td5 zu starten, der die Möglicheit der Aufrüstung eines Dieselpartikelfilter zum Erlangen der grünen Plakette bietet. Das Ruhrgebiet ist nunmal leidlicherweise eine einzige Umweltzone und nächstes Jahr fällt die Möglichkeit des Befahrens diesergleichen mit der gelben Plakette weg.
Der erste Weg führte nach Mainz. Ein grüner Defender für 9.900 Euro ausgestellt.
Ein Forummitglied hatte mich bereits gewarnt. Ich wollte ja nicht hören.
Kurz nach der Ankuft beim Gebrauchtwagenhändler den Wagen gesehen und auf dem Absatz kehrt gemacht.
Macht ja nix. Der nächste liegt schon auf dem Rückweg oberhalb von Frankfurt. Etwas billiger.
Auch hier offenbarte sich der ganze Wartungsstau auf einem Blick. Das Öl rinnte aus allen denkbaren Öffnungen (Inklusive Turbolader), Rost an tragenden Stellen, Öl im Kabelbaum, Lenkung ausgeschlagen usw.
Natürlich kein TÜV. Vermutlich hat sich der Besitzer die Karre zum wiederaufarbeiten gekauft und festgestellt, dass das ein finanzielles Loch ohne Boden ist.
Ok, weiter gehts. Dann muss ich halt ein paar Tausender drauflegen, dachte ich und fuhr zu einem Händler in die Nähe von Bremen.
Den Zustand des Wagens beschreiben wir mal als verbesserungswürdig aber reparabel.
Leider stimmten die Papiere nicht so ganz. Für diese Fahrzeug gibt es keinen Dieselpartikelfilter. Also Ausschuss.
Auf dem Rückweg in die Heimat dachte ich mir nun, bevor ich ein Risiko eingehe, sollte ich ein etwas neueres Modell in Erwägung ziehen.
Der Td4. Teurer, aber schon "serienmäßig" mit grüner Plakette. Das Risiko des Fahrverbotes ist erstmal vom Tisch. Der Traum von der Standheizung nun finanziell auch, aber ich werds wohl einen Winter überleben…
Die Recherche brachte allerdings erschreckendes Zutage. Auto zu neu: MY11 = LKW. Will meine Versicherung nicht und PKW-Steuer nach CO2. Nicht schlimm, hätte sowieso nicht in meine Preisklasse gepasst. Aber Moment mal, alle PKW nach Mitte 2009 werden nach CO2 besteuert. Fast 200 Euro jährlich Unterschied. Will ja nicht knausern, aber für das jüngere Fahrzeugmodell einer Serie höhere Steuern zu zahlen muss nicht sein. Somit blieb nur noch der Td4 Modelljahr 2007-2009 übrig.
Ein "Nachbar" den ich einfach frech wegen seinem weißen Td4 ansprach und der mir sofort mit "Verkauf ich nicht!" antwortete, gab mir den Tip, mal gezielt nach den "Spaniern" zu suchen.
Hier gehen zwar in den Foren die Meinungen außeinander, aber warum nicht? Er war bislang rundum zufrieden. Sein Td4, unter 70.000km bei einem Preis von etwas mehr als 16.000 Euro.
Allerdings ist das ganze schon ein paar Jahre her.
Die Preisrecherche ergab so etwas zwischen 19 und 25 kiloEuro bei einer Laufleistung weniger als 100.000km.
Währenddessen erschien mein Traumfahrzeug kurz in einem Gebrauchwagenportal. Td4 110 Station Wagon in Keswick Green.
Schnell angerufen. Und nun? Der Verkäufer hat es sich anders überlegt und verkauft den Wagen nun doch nicht. Seine Famile hängt zu sehr daran
Ich konnte es Ihm nicht übel nehmen.
Die nächste Tour ging in die Nähe von Hannover.
Der Wagen meiner Preisklasse stand da. Guter Zustand und für das Geld wäre der Preis ok.
Nun wurde ich gefragt, ob ich das Fahrzeug als Firma unter Ausschluss der Gewährleistung kaufen möchte.
Natürlich nicht. Wenn ich schon den Händlerpreis zahlen muss, dann sollte das Fahrzeug wenigstend ein Jahr durchhalten. :p
Ein paar Reihen weiter standen aber einige, teurere, Spanier. Das hätte was werden können.
Die Gebrauchtwagengarantie war im Preis nicht inbegriffen. Ok. Hätte aber mit Garantie noch in mein Budget gepasst.
Da ich nunmal nicht zu übereifrigen Entscheidungen neige, wollte ich noch ein paar Tage darüber schlafen.
Nachdem "die Zeit um war" und ich nichts besseres gefunden habe (hab auch nicht wirklich gesucht) wollte ich dieses Modell kaufen.
Das Preislimit von 21.500 Euro war nun gesetzt.
Für soviel Geld sollte man doch einen gut erhalten, einfachen Land Rover Defender Td4 110 Station Wagon ohne Schnick-Schnack kaufen können...
Zumal auch die Einkaufspreise der "Spanier" bekannt sind.
Beim Händler angerufen und siehe da, der Wagen war schon verkauft.
Er könne aber einen anderen (gleichwertigen, wie er am Telefon sagte, soweit ich mich erinnere) beschaffen und fertig machen.
Sehr gerne! Gesagt, getan. Am nächsten Tag fuhr ich mit Familie und Vater (Motorschlosser) zum Händler und durfte das gute Stück begutachten.
Der Landy war perfekt. Zum ersten mal schüttelte mein Vater beim Motorlaufenlassen nicht den Kopf. :)
Eine kurze Probefahrt bestätigte meine Bauchgefühl. Das Auto taugt. Und der Preis?
Nun, der war nun 3000 Euro höher. Aber er könne etwas nachlassen und wir sollten uns bei 22.900 Euro treffen.
Das saß erstmal. Limit ist Limit. Somit wurde erst einmal nichts daraus. Da kann der Händler diesmal nix dafür.
Man sollte halt seine Bedürfnisse vorher äußern. Das spart Zeit und Benzin.
Meine Letzte Tour führte mich nach Eindhoven. Hier standen die Spanier so rum, wie sie vermutlich aus Spanien kamen.
Ziemlich grässlicher Zustand. Aber bei einigen Modellen reparabel.
Ein Modell für knapp 16.000 Euro hat es mir angetan. Die kosmetischen Reparaturen würden geschätzt etwas mehr 2000 Euro verschlingen.
Somit wäre Luft nach oben für eventuell anfallende Reparaturen und die Standheizung.
Die Frage des Händlers nach meiner Firma vernahm ich schon als Running-Gag.
Der Motorlauf sorgte allerdings diesmal für Kopfschütteln bei Vater und mir… aber lassen wir das.
Zunächst erstmal Danke für das tapfere Lesen bis hierhin! Deshalb nun meine Frage an die Cummunity hier:
Liege ich mit meiner Preiseinschätzung und dem Limit von 21.500 Euro für einen gut erhaltenen Land Rover Defender Td4 110 Station Wagon, MY07-09 vollkommen falsch?
Ich werde mir mit dem Kauf Zeit lassen. Bin allerdings auch nicht mehr bereit soweit zu fahren.
Mein Fazit:
Scheckheftgepflegt bedeutet bei manchen: Scheckheft gepflegt, Fahrzeug = Schrott.
Ansehen lohnt sich: das Inserierte lohnt sich nicht, aber wenn Du schonmal da bist, wir haben auch teurere hier…
Beste Grüße
Henry aus Dortmund
Ich möchte kurz von meiner frischen Erfahrung bei der bisher erfolglosen Suche nach einem Defender Td4 berichten und euch um eine Einschätzung bitten.
Nachdem ein Kollege mir seinen, zugegebenermaßen etwas ramponierten, Defender 90 zeigte, beschloss ich meine Suche nach einem bezahlbaren Diesel G-Modell mit grüner Plakette erst einmal einzustellen und begann mich über den Defender zu informieren.
Sehr hilfreich war mir auch dieses Forum dabei.
Um mich fit zu halten, bin ich die meiste Zeit mit dem Fahrrad unterwegs zum Dienst. Der Erstwagen in Form eines kleinen Opel Corsa ist in Beschlag meiner Frau, sodaß ich im Winter auf die Bahn ausweichen muss.
Als Funkamateur würde ich auch gerne mal eine etwas größere Kurzwellenantenne auf dem Fahrzeug montieren, ohne dass das ganze Gebilde das tragende Fahrzeug optisch erschlägt.
Auch darf das Auto meine Familie und mich zukünftig auf unseren Reisen begleiten.
Nach einem Blick in die bekannten Gebrauchtwagenportale beschloss ich die Suche nach einem Td5 zu starten, der die Möglicheit der Aufrüstung eines Dieselpartikelfilter zum Erlangen der grünen Plakette bietet. Das Ruhrgebiet ist nunmal leidlicherweise eine einzige Umweltzone und nächstes Jahr fällt die Möglichkeit des Befahrens diesergleichen mit der gelben Plakette weg.
Der erste Weg führte nach Mainz. Ein grüner Defender für 9.900 Euro ausgestellt.
Ein Forummitglied hatte mich bereits gewarnt. Ich wollte ja nicht hören.
Kurz nach der Ankuft beim Gebrauchtwagenhändler den Wagen gesehen und auf dem Absatz kehrt gemacht.
Macht ja nix. Der nächste liegt schon auf dem Rückweg oberhalb von Frankfurt. Etwas billiger.
Auch hier offenbarte sich der ganze Wartungsstau auf einem Blick. Das Öl rinnte aus allen denkbaren Öffnungen (Inklusive Turbolader), Rost an tragenden Stellen, Öl im Kabelbaum, Lenkung ausgeschlagen usw.
Natürlich kein TÜV. Vermutlich hat sich der Besitzer die Karre zum wiederaufarbeiten gekauft und festgestellt, dass das ein finanzielles Loch ohne Boden ist.
Ok, weiter gehts. Dann muss ich halt ein paar Tausender drauflegen, dachte ich und fuhr zu einem Händler in die Nähe von Bremen.
Den Zustand des Wagens beschreiben wir mal als verbesserungswürdig aber reparabel.
Leider stimmten die Papiere nicht so ganz. Für diese Fahrzeug gibt es keinen Dieselpartikelfilter. Also Ausschuss.
Auf dem Rückweg in die Heimat dachte ich mir nun, bevor ich ein Risiko eingehe, sollte ich ein etwas neueres Modell in Erwägung ziehen.
Der Td4. Teurer, aber schon "serienmäßig" mit grüner Plakette. Das Risiko des Fahrverbotes ist erstmal vom Tisch. Der Traum von der Standheizung nun finanziell auch, aber ich werds wohl einen Winter überleben…
Die Recherche brachte allerdings erschreckendes Zutage. Auto zu neu: MY11 = LKW. Will meine Versicherung nicht und PKW-Steuer nach CO2. Nicht schlimm, hätte sowieso nicht in meine Preisklasse gepasst. Aber Moment mal, alle PKW nach Mitte 2009 werden nach CO2 besteuert. Fast 200 Euro jährlich Unterschied. Will ja nicht knausern, aber für das jüngere Fahrzeugmodell einer Serie höhere Steuern zu zahlen muss nicht sein. Somit blieb nur noch der Td4 Modelljahr 2007-2009 übrig.
Ein "Nachbar" den ich einfach frech wegen seinem weißen Td4 ansprach und der mir sofort mit "Verkauf ich nicht!" antwortete, gab mir den Tip, mal gezielt nach den "Spaniern" zu suchen.
Hier gehen zwar in den Foren die Meinungen außeinander, aber warum nicht? Er war bislang rundum zufrieden. Sein Td4, unter 70.000km bei einem Preis von etwas mehr als 16.000 Euro.
Allerdings ist das ganze schon ein paar Jahre her.
Die Preisrecherche ergab so etwas zwischen 19 und 25 kiloEuro bei einer Laufleistung weniger als 100.000km.
Währenddessen erschien mein Traumfahrzeug kurz in einem Gebrauchwagenportal. Td4 110 Station Wagon in Keswick Green.
Schnell angerufen. Und nun? Der Verkäufer hat es sich anders überlegt und verkauft den Wagen nun doch nicht. Seine Famile hängt zu sehr daran
Ich konnte es Ihm nicht übel nehmen.
Die nächste Tour ging in die Nähe von Hannover.
Der Wagen meiner Preisklasse stand da. Guter Zustand und für das Geld wäre der Preis ok.
Nun wurde ich gefragt, ob ich das Fahrzeug als Firma unter Ausschluss der Gewährleistung kaufen möchte.
Natürlich nicht. Wenn ich schon den Händlerpreis zahlen muss, dann sollte das Fahrzeug wenigstend ein Jahr durchhalten. :p
Ein paar Reihen weiter standen aber einige, teurere, Spanier. Das hätte was werden können.
Die Gebrauchtwagengarantie war im Preis nicht inbegriffen. Ok. Hätte aber mit Garantie noch in mein Budget gepasst.
Da ich nunmal nicht zu übereifrigen Entscheidungen neige, wollte ich noch ein paar Tage darüber schlafen.
Nachdem "die Zeit um war" und ich nichts besseres gefunden habe (hab auch nicht wirklich gesucht) wollte ich dieses Modell kaufen.
Das Preislimit von 21.500 Euro war nun gesetzt.
Für soviel Geld sollte man doch einen gut erhalten, einfachen Land Rover Defender Td4 110 Station Wagon ohne Schnick-Schnack kaufen können...
Zumal auch die Einkaufspreise der "Spanier" bekannt sind.
Beim Händler angerufen und siehe da, der Wagen war schon verkauft.
Er könne aber einen anderen (gleichwertigen, wie er am Telefon sagte, soweit ich mich erinnere) beschaffen und fertig machen.
Sehr gerne! Gesagt, getan. Am nächsten Tag fuhr ich mit Familie und Vater (Motorschlosser) zum Händler und durfte das gute Stück begutachten.
Der Landy war perfekt. Zum ersten mal schüttelte mein Vater beim Motorlaufenlassen nicht den Kopf. :)
Eine kurze Probefahrt bestätigte meine Bauchgefühl. Das Auto taugt. Und der Preis?
Nun, der war nun 3000 Euro höher. Aber er könne etwas nachlassen und wir sollten uns bei 22.900 Euro treffen.
Das saß erstmal. Limit ist Limit. Somit wurde erst einmal nichts daraus. Da kann der Händler diesmal nix dafür.
Man sollte halt seine Bedürfnisse vorher äußern. Das spart Zeit und Benzin.
Meine Letzte Tour führte mich nach Eindhoven. Hier standen die Spanier so rum, wie sie vermutlich aus Spanien kamen.
Ziemlich grässlicher Zustand. Aber bei einigen Modellen reparabel.
Ein Modell für knapp 16.000 Euro hat es mir angetan. Die kosmetischen Reparaturen würden geschätzt etwas mehr 2000 Euro verschlingen.
Somit wäre Luft nach oben für eventuell anfallende Reparaturen und die Standheizung.
Die Frage des Händlers nach meiner Firma vernahm ich schon als Running-Gag.
Der Motorlauf sorgte allerdings diesmal für Kopfschütteln bei Vater und mir… aber lassen wir das.
Zunächst erstmal Danke für das tapfere Lesen bis hierhin! Deshalb nun meine Frage an die Cummunity hier:
Liege ich mit meiner Preiseinschätzung und dem Limit von 21.500 Euro für einen gut erhaltenen Land Rover Defender Td4 110 Station Wagon, MY07-09 vollkommen falsch?
Ich werde mir mit dem Kauf Zeit lassen. Bin allerdings auch nicht mehr bereit soweit zu fahren.
Mein Fazit:
Scheckheftgepflegt bedeutet bei manchen: Scheckheft gepflegt, Fahrzeug = Schrott.
Ansehen lohnt sich: das Inserierte lohnt sich nicht, aber wenn Du schonmal da bist, wir haben auch teurere hier…
Beste Grüße
Henry aus Dortmund
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