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TDV6: AGR-Ventil ausbauen in 20 Minuten

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    TDV6: AGR-Ventil ausbauen in 20 Minuten

    Nachdem ich meine AGR-Ventile auf der Suche nach einem Fehler nun mehrfach aus- und eingebaut habe und inzwischen sogar weniger als 20 Minuten pro Ventil für den Ausbau brauche, dachte ich, es könnte dem oder der Einen oder Anderen helfen…

    Klar, am Anfang sind es wahrscheinlich mehr als 20 Minuten…
    Aber trotzdem schneller als alles, was ich bisher in den Montageanleitungen und Videos gesehen habe.

    Alles Reinigen und Mechanik gangbar machen hat nichts geholfen. An der Elektronik lässt sich nichts reparieren, die Stellung des Schrittmotors wird auch induktiv übertragen. Also mussten Neue rein…
    Inzwischen habe ich mal wieder einen Versuch gestartet und mir AGR-Billigventile für 20€/Stück eingebaut, nachdem ich eh der Meinung bin, dass alle Ventile für unter 100€ von demselben Band in China fallen (ich werde berichten!). Gedauert hat der Wechsel rechts 50 Minuten (mit Batterieausbau), links 45 Minuten…

    Für den vereinfachten Einbau empfehle ich dringend, vier Schrauben an den AGR-Ventilen durch M6er Stehbolzen zu ersetzen (siehe Bild). Also besser die Stehbolzen besorgen, bevor man anfängt…
    Jetzt aber zur Sache…:

    Ausbau
    1. An Bank 1 (rechts) wird die Batterie ausgebaut, der Batteriekasten entfernt, ebenso der Richtung Motor gelegene Teil der Batteriekastenbodens (3x Mutter M8).
      Das gleiche Prozedere an Bank 2 (links), nur, das hier keine ‚Batterie ist…
    2. Die Schellen der Rückführleitungen zwischen AGR-Ventil und Ansauggehäuse werden vom Riemenkastendeckel losgeschraubt, die Rückführleitungen von den AGR-Ventilen gelöst. Anschließend können die Leitungen vorsichtig nach hinten, oben aus dem Arbeitsbereich ein wenig weggedreht werden. Achtung: Die Clip-ROHRSCHELLE kann dabei an ihrem Platz bleiben! Es ist unnötig, sie zu lösen!
    3. Beide Stecker werden abgezogen.
    4. Rechts: Nun wird die hintere Halteschraube des AGR Kühlers (M6 mit 8er-Sechskantkopf, auf dem Bildern schlecht zu erkennen) 2-3 Umdrehungen gelöst, bleibt aber an ihrem Platz! Damit erspart man sich erheblichen Einbauaufwand. Es geht nur darum, dass der AGR-Kühler locker sitzt und man ihn später ein wenig verdrehen kann. Die Schraube befindet sich relativ weit hinten am Block, oberhalb der AGR-Leitung zum AGR-Kühler.
      Links: Die Schrauben des Ölpeilstabrohrs (2x M8) werden abgeschraubt, der Ölpeilstab ein wenig vom Block weggezogen. Der linke AGR-Kühler ist mit einer Schraube befestigt, die unter dem Blechwinkel sitzt, an dem die Rohrschelle der einen Alu-Kühlwasserleitung verschraubt ist (M6er Schraube mit 8er-Kopf, siehe Bilder). Auch diese wird nur gelöst und nicht abgeschraubt!
    5. Nun können die jeweils drei M8x80er (wieder mit 8er Kopf) Schrauben an den AGR-Ventilen gelöst und wenn möglich abgenommen werden. Wenn links das Turboladerrohr im Weg ist, dann bleibt die Schraube einfach in der Bohrung des Gehäuses und wird mit dem Ventil herausgenommen.
    6. Nun kommt der kniffeligste Teil der ganzen Sache: die innere Schraube, die das Ventil am AGR-Kühler hält. Um diese zu lösen kann nun die AGR Kühler-Ventileinheit vorsichtig am Ventil nach außen gezogen werden, um Zugang zu der Schraube zu bekommen. Es ist nicht viel Platz, aber es reicht, um die Schraube zu lösen. Bei mir hatte da schonmal jemand gewütet und die verschiedensten Schrauben reingedreht. Original könnten dort 40er Torx M6 verbaut sein. Hat man die Schraube erst einmal gelöst, kann man sie mit etwas Geschick mit den Fingern rausdrehen. Mir hat hier meine Miniratsche mit Feinverzahnung sehr geholfen. Je nachdem, was der Werkzeugkasten hergibt, kann man sich mit den verschiedensten Kombinationen von Ratsche, Nuss, Verlängerung, Schrauben- oder Torxschlüssel weiterhelfen... Wenn diese Schraube raus ist, ist der schwerste Teil erledigt.
      Erst danach wird die äußere der beiden Schauben gelöst, und das Ventil kann herausgenommen werden!

    Einbau

    …geht eigentlich in der entgegengesetzten Reihenfolge…
    Ich empfehle allerdings dringen, die Schrauben zwischen AGR-Ventil und -Kühler durch Stehbolzen zu ersetzen (siehe Bild). Dies vereinfacht den Einbau erheblich.
    Zum einen läßt sich eine Mutter bei den engen Platzverhältnissen besser auf das Gewinde fädeln, zum anderen kann man die Dichtung direkt auf die Stehbolzen stecken und muss sie nicht auch noch einfädeln während man mit den Schrauben kämpft.
    1. Die Stehbolzen in die Ventilgehäuse einschrauben, ggf. mit Schraubensicherung sichern.
    2. Die Dichtung auf über die Stehbolzen stecken.
      Achtung: Menschen mit genügend krimineller Energie würden die Gelegenheit gleich nutzen, ihr AGR-System stillzulegen. Hierzu käme zuerst eine zurechtgeschnittene 1mm Blechplatte auf die Stehbolzen und erst dann die Dichtung. Die Platte würde das System verschließen und gleichzeitig dafür sorgen, dass das Ventil sauber bleibt. 1mm Dicke reicht und ließe dabei zu, dass die AGR-Einheit noch ohne Probleme verschraubt werden könnte…
    3. Jetzt wird das Ventil eingefädelt, die Stehbolzen dabei gleich in die entsprechenden Bohrungen am AGR-Kühler gesteckt. Nun wird die äußere Mutter auf den Stehbolzen aufgeschraubt und leicht festgezogen. Das erleichtert das Einfädeln und Festschrauben der inneren Mutter. Man kommt hier mit einem Ringschlüssel gerade so ran, mit hat hier wieder meine Miniratsche geholfen.
      Achtung: Auf der linken Seite nicht vergessen, die M6x80er Schrauben vorher wieder in die Bohrungen des Ventilgehäuses zu stecken, sonst ist der Frust nachher groß…
      Bei mir sind links nur noch zwei der Schrauben verbaut – scheinbar war da mal ein Schrauber ziemlich genervt und hat eine weggelassen. Hält auch so…
    4. Nachdem die Muttern festgezogen sind können nun die Ventilgehäuse wieder am Block verschraubt werden. Anschließend werden die Halteschrauben der AGR-Kühler wieder festgezogen, die AGR-Rückführrohre wieder befestigt und die Stecker aufgesteckt. Die Ventile sind wieder drin!
    5. Noch das Rohr vom Ölpeilstab festschrauben und die Kastenteile links und rechts montieren, ebenso die Batterie.
    6. Fertig!

    Reinigen und Zerlegen:
    Das reinigen geht am besten mit einem entsprechenden Ventilreiniger. Ist ziemlich heftig das Zeug, löst aber alles gut ab. Bei mir waren beide Ventile total versottet…

    Zerlegen würde ich die AGR-Ventile nur, wenn sie sich nach dem Reinigen immer noch nicht richtig bewegen.
    Bei mir war die Fehlermeldung nach dem Reinigen immer noch da, weshalb ich sie wieder ausgebaut habe.
    Nach dem Abnehmen des Stellmotors war klar, dass die beiden O-Ringdichtungen nicht richtig saßen und Wasser in der Mechanik gelangt ist: die Verstellmechanik war angerostet. Ich habe alles gereinigt, gefettet und gängig gemacht.
    Achtung: Die Verstellmechanik läßt sich mit ihren Führungen im AGR-Gehäuse verdrehen! Bei der Montage ist darauf zu achten, dass die Nasen der Mechanik richtig zu den Aussparungen des Stellmotor sitzen, sonst funktioniert das Ganze nachher nicht. Ebenso muss die Verstellachse richtig in die die „Gabeln“ am Stellmotor eingreifen.
    Am besten im ausgebauten Zustand überprüfen (die beiden dicken Klemmen des Steckers mit Plus und Minus verbinden. Tut sich nichts, die Polung tauschen. Tut sich immer noch nichts, das Ventil tauschen…)

    Bei mir hat sich dabei herausgestellt, dass einer der Stellmotoren hing. An der Elektronik lässt sich nichts reparieren. Ich habe das defekte AGR Ventil mal zerstörend zerlegt um zu zeigen, wie es aufgebaut ist…

    Dann viel Spaß beim nachmachen!
    Udo
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    #2
    Die weiteren Bilder...
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      #3
      Und noch mehr Bilder...
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        #4
        Hi!
        Hast du die Blechplatte verbaut?
        Funktioniert das ohne Fehlercode, registriert das System nur den Stellmotor im AGR und nicht den Druck unterschied im System?
        lg

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          #5
          Danke Herman, für den ausführlichen Bericht. Wenn auch etwas spät aber von solchen Posts lebt ein Forum.

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            #6
            Danke Hermann, werde mich jetzt auch einmal daranbegeben zum zweiten/dritten Mal. Beim Zweitenmal habe ich billige Chinakracher eingebaut und nach ca. einem Jahr das rechte wieder gegen das mit Backofenspray gereingte Alte auswechseln müssen. Da auch das linke Chinagerät Fehlermeldung bringt, habe ich eine vorübergehende Lösung auf Bild zwei gefunden, um weiterfahren zu können.
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            Hinter einer Kuppe ist manchmal auch ein Abgrund

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              #7
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