Gude!
Marco mein Name, 30 Jahre alt, KFZ-Meister und auf Empfehlung von einem Kollegen hier :)
Kurz vorweg: Ich schreibe für mehrere Foren, deshalb seht es mir nach, wenn ich Dinge erkläre, die für eingefleischte Landy Fahrer selbstverständlich sind, das Fahrzeug ist für die anderen Foren sehr fremd. Ich würde den Thread hier gerne nutzen um ein wenig meine Arbeiten zu dokumentieren und vllt das ein oder andere Treffen anzusteuern. Los geht's!
Ein guter Kollege hatte zwischen den Feiertagen das Getriebe seines Buschtaxis (J7 - Land Cruisers) gesprengt und das gute Stück bei mir vor der Werkstatt zur Reparatur abgestellt. Im Zuge dessen wuchs bei mir das Verlangen nach nem Fahrzeug das man durch den Dreck prügeln kann, was der Algorithmus in diversen sozialen Netzwerken zusätzlich befeuerte.
Damit einher ging schon länger der Wunsch nach einem Zugfahrzeug mit über 3 Tonnen Anhängelast in dem man auch mal entspannt 1-2 Nächte verbringen kann, das Ganze am liebsten als Diesel und bitte kein V-Motor - also Budget gesetzt und auf die Suche begeben.
Besagtes Buschtaxi:
Inspiriert von den immer wieder aufploppenden Threads von zwei Bekannten wurde natürlich sofort in Japan nach einem Hilux Surf gesucht, nur um festzustellen dass die Modelle grade einmal 100kg (~2,2t Gesamt) mehr Anhängelast als mein Passat B8 bieten und damit leider ausschieden...wirklich schade denn optisch sind die Fahrzeuge einfach unfassbar sexy.
Ein wenig in Nostalgie schwebend erinnerte ich mich, wie ich als Kind im petrolfarbenden Hyundai Galloper meines Vaters durch den Schnee gefahren wurde, die 2,7t Anhängelast wären ok gewesen, leider war der Markt bis auf wenige günstige Leichen leer gefegt.
Ähnlich lief die Suche beim Mitsubishi Pajero L040/V20, sowie beim Nissan Patrol Y60 und den Gedanken an einen Amarok verwarf ich am Ende doch recht schnell wieder.
Land Rover als Marke hatte ich gar nicht auf dem Schirm bis ein älterer Geschäftskunde mit seinem Range Rover P38A/LP vor fuhr und mir begeistert davon berichtete. Nun ist die Marke an sich unter KFZ'lern alles andere als beliebt, was im Gegensatz zu den unzähligen Defendern steht, die weltweit im Gelände unterwegs sind. Der Defender war mir aber zu spartanisch, ebenso wie der Land Cruiser vom Kollegen weiter oben, weshalb ich schnell mit den älteren Modellen des Discovery's liebäugelte. 3,5t Anhängelast, optisch cool mit den Eckfenstern im Dach und genug Komfort um auch längere Strecken entspannt bewältigen zu können.
Geplanter Kauf wäre um April rum gewesen, bis 30min von mir entfernt ein Discovery 2 in "ES" Ausstattung gelistet wurde. Bei Luftfederung hinten, Tempomat, Navi, Sitzheizung, zwei Schiebedächern, 7-Sitzer und dem mMn schönsten Stoff im Innenraum konnte ich nicht anders als vorbei fahren. Der Wagen war eher günstig gelistet, weshalb meine Erwartungen gering waren und diese sich vor Ort auch bestätigten, allerdings hatte er verhältnismäßig wenig Rost am Rahmen. Nach kurzer sehr intensiver Preisverhandlung nahm ich die Kiste also mit, +1 für den Shitbox Counter :D
Kurzes durchpflügen der örtlichen Feldwege konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen, danach gabs ne Wäsche und seitdem steht das gute Stück auf der 2. Bühne und bekommt Liebe :)
Ich muss mich aktuell sehr zurückhalten nicht direkt nen Fahrwerk, Felgen und AT Reifen zu bestellen, denn vorher möchte ich erstmal eine solide Basis haben :D
Als erstes bin ich mit dem Nasssauger durchs Auto gegangen und hab den Kofferraum/Rückbank für den dezenten Innenausbau vermessen, den ich aktuell im CAD plane, Liegefläche hat man von vorn bis hinten 180cm, das reicht für mich mit 184cm so grade aus :)
ZV hinten rechts hatte den Dienst quittiert und alle Fensterheber bewegten sich entweder gar nicht oder sehr merkwürdig, also nach kurzer Suche im Netz rausgefunden dass die 'Body Control Unit' öfter unter Wasser steht und deshalb sämtliche Funktionen gar nicht oder nur teilweise funktionieren. Nach Ausbau des Handschuhfachs sah man aber relativ schnell dass hier schon mal jemand dran war und das Teil gut verpackt hatte, kurze Sichtprüfung der Platine brachte auch keine neuen Erkenntnisse, also wieder zurück an Ort und Stelle.
Danach begann das, was eigentlich nur eine kurze Reparatur hätte werden sollen...
Die alten Türfolien sahen so scheiße und notdürftig repariert aus, dass ich kurzerhand einfach alles runter gerissen haben.
Bevor der Zusammenbau los ging, überprüfte ich die Fensterheber, vorne links Motor tot, vorne rechts Führungsclip gebrochen, beidseitig hinten die Glasaufnahme-Schiene weg gegammelt. Die Teile gibts zum Glück alle noch im Zubehör neu und der deutsche Zwischenhändler sitzt 30min Fahrt von mir entfernt :)
Dann kam der Zusammenbau der vorderen rechten Tür.
Alle Clipse neu geordert, Halter der Türpappen ausgebohrt damit die Folie sauber neu verlegt werden kann, Türen mit dickem Filz gedämmt, neue extra dicke Türfolien, die Halter neu vernietet und anschließend alles mit neuer Butylschnur nach Entfernung des alten Klebers wieder zusammen gebaut; 1 von 4 Türen erledigt yay...
Danach gings an das Türschloss, das es leider nicht mehr neu gibt. Im Netz findet man zahlreiche Foreneinträge von Reparaturen, leider hat noch niemand ne Anleitung für das saubere Zerlegen des Gehäuses zusammengeschrieben, alle brechen es immer auf. Ich hab das ebenfalls so gehandhabt, Kontakte gesäubert, wieder zsm gebaut und siehe da, funktioniert :)
Um das Ganze ausbauen zu können muss man allerdings den Fensterrahmen ausbauen, mich wunderte beim Ausbau des Fensterhebers schon der viele Blattrost innen in der Tür (Karosse ist bis aufs Dach vollständig aus Alu), beim Rausziehen des Fensterrahmens war aber sehr schnell klar was das Braune Zeug mal gewesen war :D
Das Teil ist natürlich auch nicht mehr lieferbar, aber nen U-Profil mit 2x 90° Winkel bekommt man ja entspannt selbst gebaut.
Den Fensterrahmen hab ich dann zerlegt, gesandstrahlt, den Lochfraß verschweißt und anschließend mit zwei Lagen Ovagrundol und drei Lagen KSD Chassislack in halbglanz schwarz lackiert; auf die nächsten 20 Jahre.
Bis demnächst :)
Marco mein Name, 30 Jahre alt, KFZ-Meister und auf Empfehlung von einem Kollegen hier :)
Kurz vorweg: Ich schreibe für mehrere Foren, deshalb seht es mir nach, wenn ich Dinge erkläre, die für eingefleischte Landy Fahrer selbstverständlich sind, das Fahrzeug ist für die anderen Foren sehr fremd. Ich würde den Thread hier gerne nutzen um ein wenig meine Arbeiten zu dokumentieren und vllt das ein oder andere Treffen anzusteuern. Los geht's!
Ein guter Kollege hatte zwischen den Feiertagen das Getriebe seines Buschtaxis (J7 - Land Cruisers) gesprengt und das gute Stück bei mir vor der Werkstatt zur Reparatur abgestellt. Im Zuge dessen wuchs bei mir das Verlangen nach nem Fahrzeug das man durch den Dreck prügeln kann, was der Algorithmus in diversen sozialen Netzwerken zusätzlich befeuerte.
Damit einher ging schon länger der Wunsch nach einem Zugfahrzeug mit über 3 Tonnen Anhängelast in dem man auch mal entspannt 1-2 Nächte verbringen kann, das Ganze am liebsten als Diesel und bitte kein V-Motor - also Budget gesetzt und auf die Suche begeben.
Besagtes Buschtaxi:
Inspiriert von den immer wieder aufploppenden Threads von zwei Bekannten wurde natürlich sofort in Japan nach einem Hilux Surf gesucht, nur um festzustellen dass die Modelle grade einmal 100kg (~2,2t Gesamt) mehr Anhängelast als mein Passat B8 bieten und damit leider ausschieden...wirklich schade denn optisch sind die Fahrzeuge einfach unfassbar sexy.
Ein wenig in Nostalgie schwebend erinnerte ich mich, wie ich als Kind im petrolfarbenden Hyundai Galloper meines Vaters durch den Schnee gefahren wurde, die 2,7t Anhängelast wären ok gewesen, leider war der Markt bis auf wenige günstige Leichen leer gefegt.
Ähnlich lief die Suche beim Mitsubishi Pajero L040/V20, sowie beim Nissan Patrol Y60 und den Gedanken an einen Amarok verwarf ich am Ende doch recht schnell wieder.
Land Rover als Marke hatte ich gar nicht auf dem Schirm bis ein älterer Geschäftskunde mit seinem Range Rover P38A/LP vor fuhr und mir begeistert davon berichtete. Nun ist die Marke an sich unter KFZ'lern alles andere als beliebt, was im Gegensatz zu den unzähligen Defendern steht, die weltweit im Gelände unterwegs sind. Der Defender war mir aber zu spartanisch, ebenso wie der Land Cruiser vom Kollegen weiter oben, weshalb ich schnell mit den älteren Modellen des Discovery's liebäugelte. 3,5t Anhängelast, optisch cool mit den Eckfenstern im Dach und genug Komfort um auch längere Strecken entspannt bewältigen zu können.
Geplanter Kauf wäre um April rum gewesen, bis 30min von mir entfernt ein Discovery 2 in "ES" Ausstattung gelistet wurde. Bei Luftfederung hinten, Tempomat, Navi, Sitzheizung, zwei Schiebedächern, 7-Sitzer und dem mMn schönsten Stoff im Innenraum konnte ich nicht anders als vorbei fahren. Der Wagen war eher günstig gelistet, weshalb meine Erwartungen gering waren und diese sich vor Ort auch bestätigten, allerdings hatte er verhältnismäßig wenig Rost am Rahmen. Nach kurzer sehr intensiver Preisverhandlung nahm ich die Kiste also mit, +1 für den Shitbox Counter :D
Kurzes durchpflügen der örtlichen Feldwege konnte ich mir natürlich nicht nehmen lassen, danach gabs ne Wäsche und seitdem steht das gute Stück auf der 2. Bühne und bekommt Liebe :)
Ich muss mich aktuell sehr zurückhalten nicht direkt nen Fahrwerk, Felgen und AT Reifen zu bestellen, denn vorher möchte ich erstmal eine solide Basis haben :D
Als erstes bin ich mit dem Nasssauger durchs Auto gegangen und hab den Kofferraum/Rückbank für den dezenten Innenausbau vermessen, den ich aktuell im CAD plane, Liegefläche hat man von vorn bis hinten 180cm, das reicht für mich mit 184cm so grade aus :)
ZV hinten rechts hatte den Dienst quittiert und alle Fensterheber bewegten sich entweder gar nicht oder sehr merkwürdig, also nach kurzer Suche im Netz rausgefunden dass die 'Body Control Unit' öfter unter Wasser steht und deshalb sämtliche Funktionen gar nicht oder nur teilweise funktionieren. Nach Ausbau des Handschuhfachs sah man aber relativ schnell dass hier schon mal jemand dran war und das Teil gut verpackt hatte, kurze Sichtprüfung der Platine brachte auch keine neuen Erkenntnisse, also wieder zurück an Ort und Stelle.
Danach begann das, was eigentlich nur eine kurze Reparatur hätte werden sollen...
Die alten Türfolien sahen so scheiße und notdürftig repariert aus, dass ich kurzerhand einfach alles runter gerissen haben.
Bevor der Zusammenbau los ging, überprüfte ich die Fensterheber, vorne links Motor tot, vorne rechts Führungsclip gebrochen, beidseitig hinten die Glasaufnahme-Schiene weg gegammelt. Die Teile gibts zum Glück alle noch im Zubehör neu und der deutsche Zwischenhändler sitzt 30min Fahrt von mir entfernt :)
Dann kam der Zusammenbau der vorderen rechten Tür.
Alle Clipse neu geordert, Halter der Türpappen ausgebohrt damit die Folie sauber neu verlegt werden kann, Türen mit dickem Filz gedämmt, neue extra dicke Türfolien, die Halter neu vernietet und anschließend alles mit neuer Butylschnur nach Entfernung des alten Klebers wieder zusammen gebaut; 1 von 4 Türen erledigt yay...
Danach gings an das Türschloss, das es leider nicht mehr neu gibt. Im Netz findet man zahlreiche Foreneinträge von Reparaturen, leider hat noch niemand ne Anleitung für das saubere Zerlegen des Gehäuses zusammengeschrieben, alle brechen es immer auf. Ich hab das ebenfalls so gehandhabt, Kontakte gesäubert, wieder zsm gebaut und siehe da, funktioniert :)
Um das Ganze ausbauen zu können muss man allerdings den Fensterrahmen ausbauen, mich wunderte beim Ausbau des Fensterhebers schon der viele Blattrost innen in der Tür (Karosse ist bis aufs Dach vollständig aus Alu), beim Rausziehen des Fensterrahmens war aber sehr schnell klar was das Braune Zeug mal gewesen war :D
Das Teil ist natürlich auch nicht mehr lieferbar, aber nen U-Profil mit 2x 90° Winkel bekommt man ja entspannt selbst gebaut.
Den Fensterrahmen hab ich dann zerlegt, gesandstrahlt, den Lochfraß verschweißt und anschließend mit zwei Lagen Ovagrundol und drei Lagen KSD Chassislack in halbglanz schwarz lackiert; auf die nächsten 20 Jahre.
Bis demnächst :)
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