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Spikes, aber nur temporär

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    Spikes, aber nur temporär

    Hallo,

    wie kommen eigentlich die Spikes in den Reifen?

    Könnte man auf seinen, für Spikes vorbereitete Reifen (z.B. Cooper Discoverer MS), zum 'Einsatzland' fahren und dann nach der Grenze sich mit einen Hämmerchen oder mit einem speziellen (Luftdruck-) Werkzeug die Nägel eintreiben? Was braucht man genau dafür?

    Und wie bekommt man die Spikes dann wieder heraus, um legal nach D einreisen zu dürfen? Kann man die mit einer Zange wieder ziehen oder raushebeln?

    Wenn das alles so gehen sollte, könnte man das jährlich wiederholen oder leiern die Löcher aus?

    Danke im Voraus.

    Gruß aus Hamburg
    Daniel

    #2
    Hai,

    Ich weiß noch, als es in D Spikesreifen gab.

    Da hatten die Reifen Löcher und in die wurde mit einer Maschine die Spikes reingeschossen.

    Am Ende des Winters wurden die dann, ich glaube mit einer Zange,
    wieder entfernt, weiß das aber nicht so genau, da ich damals noch etwas Jünger war.... ;(

    Dass man von den Spikes im Laufe des Winters verlor war normal, da die ja nur gepresst und nicht verklebt oder verschraut waren.

    Spikesreifen gibt es in Nordeuropa immer noch (Schweden und so) vielleicht mußt du mal da wegen Info's nachschauen.

    Hab dir hier mal was.

    oder das hier:

    Nageln über Schnee und Eis.

    In Skandinavien und in den Alpen erlaubt, in Deutschland strengstens verboten:
    Spikereifen. Doch das war nicht immer so. Mitte der sechziger Jahre galten die Stiletto-Pneus
    als die Patentlösung gegen Eis und Schnee. Mit den Nägeln in der Sohle war der Autofahrer jedem Winter gewachsen. Die Straßen leider nicht.

    In den Siebzigern waren Spikes in, spikelose Winterreifen out
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    In den Siebzigern waren Spikes in, spikelose Winterreifen out
    Spikes kamen an in Deutschland. Kein Wunder:
    Mit Hilfe der kleinen Metallfortsätze ließ es sich erheblich schneller fahren als mit den ähnlich funktionierenden Schneeketten.
    Bei geschlossener Schnee- oder Eisdecke haben Spikes den gleichen Effekt wie die Steigeisen eines Kletterers:
    Das Reifengummi drückt sich beim Fahren zurück, und die über die Lauffläche verteilten Metallstifte krallen sich in den eisigen Untergrund.
    Auf trockenen Straßen bietet der Spike wegen seiner geringeren Aufstandsfläche jedoch weniger Haftung.
    Daher kamen die Spikereifen nur unter strengen Bedingungen zum Einsatz:
    Von Ende 1964 bis Frühjahr 1975 waren sie in Deutschland gemäß StVZO nur für Pkw und Fahrzeuge bis 2,8 Tonnen Gesamtgewicht,
    für Geschwindigkeiten bis 100 km/h und vom 15. November bis 15. März des jeweiligen Jahres erlaubt.

    Ein entscheidender Nachteil allerdings führte in Deutschland zum Verbot:
    Ist die Fahrbahn nicht vollständig mit Schnee oder Eis bedeckt, beschädigen die Spikereifen den Asphaltbelag erheblich.
    Besonders auf Autobahnen bildeten sich in den siebziger Jahren so genannte Spikerillen,
    die bei Nässe die Gefahr von Aquaplaning beträchtlich erhöhten.
    In spikelose Winterreifen hatten die deutschen Autofahrer allerdings kein Vertrauen,
    so dass ihr Verkauf drastisch zurückging: von 41,8 Prozent Anteil im Jahr 1971 auf 25,8 Prozent 1977.
    Erst wintertaugliche Laufflächenmischungen und ausgeklügelte Lamellentechnik verhalfen dem modernen Winterreifen zum Durchbruch.

    Heute gilt ein generelles Spike-Verbot.
    Das heißt, auch ausländische Kraftfahrzeuge dürfen in Deutschland nicht mit Spikereifen fahren.
    Sehr zum Leidwesen der Skandinavier, bei denen Spikereifen nach wie vor erlaubt sind.
    Rund 60 Prozent der Schweden, Norweger und Finnen fahren mit Spikereifen.
    Dort gibt es im Winter allerdings auch über mehrere Monate eine geschlossene Schneedecke,
    in denen nie Asphalt zu sehen ist und deshalb auch nicht beschädigt werden kann.
    Auch in Österreich und der Schweiz sind Spikereifen in den Wintermonaten in Bergregionen und für Notfall-Fahrzeuge erlaubt.
    Doch sowohl im hohen Norden wie auch in den Alpen geht der Absatz allmählich zurück.
    Denn durch die Fortschritte auf dem Sektor der Winterreifen bringen Spikes nur noch auf blankem Eis messbare Vorteile.
    Bei jedem anderen Straßenzustand überwiegen bei Brems- und Lenkvorgängen eher die Nachteile gegenüber guten Winterreifen.



    109S3

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      #3
      Bei den alten Trac Edge Reifen gab es wohl vorbereitete Löcher in die dann die Spikes eingesetzt werden können. Wie das im Detail geht weiß ich auch nicht.

      Jens

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        #4
        Hi Zusammen,

        Spikes werden mit einer speziellen Maschine in die Reifen geschossen, die zum Spiken geeignet sein müssen (entweder mit Löchern, oder mit Profilen, in die man Löcher bohren kann; die gebohrten halten allerdings nicht so gut). Es gibt aber nur noch selten jemanden, der noch eine funktionsfähige Maschine hat. Kaufen kann man diese allerdings bei Stahlgruber, oder bei jedem guten Reifenhandel.
        Spiken während der Reise halte ich für etwas aufwändig. Lasst dann lieber Vor Ort bei einem einheimischen Reifendienst spiken und nachher entspiken.
        Falls man mit einem 2.ten Satz Räder unterwegs ist, kann man auch Zuhause in aller Ruhe die kleinen Dinger mit der Hand reinprokeln (entsprechende Mineralölfreie Gleitmittel vereinfachen das ganze ungemein)
        Falls man nicht selber spiken möchte, kann man sich auch bei Reifenhändlern erkundigen, die Eissporthallen, Rettungswagen, Polizei, Feuerwehren o.ä. in Kundschaft haben. Dort ist häufig auch noch eine Pistole vorhanden.

        Gruß

        Michael


        P.S.: Es besteht bei einigen Reifenherstellern auch die Möglichkeit bespikte Reifen zu kaufen (z.B.: Nokian). Warscheinlich aber mit ellenlangen Lieferzeiten.

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          #5
          servus wenn du dir mal die generell graber at´s anguckst die haben die löher für spikes noch glaub das die at´s von bfg das auch noch haben müsste morgen nochmal gucken wenn dus genau wissen willst... und manche mts hab ich auch schon mit denn fertigen löchern gesehen...


          grüße aus dem verscheiten sauerland...

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            #6
            @ 109S3: danke für die "historischen" und rechtlichen Infos

            @ discoveryTD5: einen zweiten Satz Reifen mitzunehmen kommt nicht in Frage und ein örtlicher Reifendienst ist aus zeitlichen Gründen schlecht. Interessiere mich somit für die Do-it-yourself-Methode.

            Im Online-Katalog von Stahlgruber konnte ich allerdings keine Pistole zum bespiken finden. Hast Du einen direkten Link? Was mag sowas ungefähr kosten?

            Und weißt Du auch, wie das Entspiken funktioniert? Kann man die Nägel mit einer Zange ziehen? Wie (zeit-) aufwendig ist das?

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              #7
              Hi GDH,

              leider haben die bei den Stahlgruber- Vertriebshäusern im Augenblick nur Notdienste. Die momentanen Aussagen sind daher recht schwammig: "...mindestens 200€"; "...ab 500€ incl Spikes"
              "...Lieferzeit kann ich nicht sagen" usw.

              Aber trotz allem, ich würde das ganze Vor Ort durchführen. Die machen das jeden Tag. Ein finnischer AZUBI im Reifenhandel bespiket Dir einen Reifen in einer viertel Stunden. Das ist auch nicht länger als eine Reifenmontage dauert; und bestimmt auch nicht viel teurer. Mit Sicherheit geht das beim Profi schneller als wenn Du selber loslegst. Ausserdem brauchst Du eine Menge Luft unter hohem Druck.

              Entspiken mit einer Zange kein Problem. Du kannst auch mal eben auf Höchstgeschwindigkeit gehen, dann sind eh die meisten raus:D .

              Gruß

              Michael

              P.S.: Falls Du weiter interessiert bist bitte PM an mich, ich kann mich dann ab Mitte Januar nochmal Schlau machen

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