Warum tausche ich überhaupt meinen Kopf? Ursachenforschung. Seit Anfang an, also mit um die 170.000km habe ich immer wieder Probleme mit Luft im Kühlsystem. Die wildesten Gedanken hatte ich und wusste nicht weiter. Auch war immer irgendwie Druck im Kühlsystem, egal ob warm oder kalt. Meine Standheizung ging auch nie, nur nach Entlüftungsaktionen und ewigem Getue. Weiter versagte im Standgas an der Ampel teilweise die komplette Zirkulation, was sich deutlich bemerkbar macht, wenn nur noch eiskalt aus der Heizung kommt und beim Fahren mit hoher Drehzahl auf einmal alles wieder warm wird. Ich möcht jetzt nix hören bezüglich Rückschlagventil bei Standheizung, Thermostate defekt und was weiß ich noch ned alles. Ich habe alles probiert. Das Problem wurde immer schlimmer, sprich ich konnte nur noch mit offenem Kühlwasserbehälter fahren, das Ventil pfiff dauernd ab und der Druck war zu groß im Kühlsystem, hatte angst da platzt gleich was.
Unter Last, am Berg auf der Autobahn, beim Beschleunigen, da hatte ich so viel Lufteintrag ins Kühlsystem, da brach die Zirkulation zusammen und die Temperatur überstieg 110°C, mit Nanocom gemessen.
Gut, was war das Problem? Der Motor lief soweit ohne Probleme. kein Ruß, kein Rauch, weder blau noch weiß, leistung eigentlich auch genug, Kühlwasser wurde auch nicht weniger oder mehr. Verbrauch auch wie festgenagelt auf normalen Straßen bei 10l. Startet ohne zu zucken, Vorglühen ist Zeitverschwendung. Irgendwoher kommt Luft in mein Kühlsystem. Zwangsläufig muss der aus dem Brennraum kommen, woher sonst der hohe Druck. Zurück in den Brennraum geht nix, da das Wasser ned weniger wird, zumindest ned wesentlich.
Hier kann es im Groben 2 Gründe geben. Kopfdichtung im Arsch und / oder der Zylinderkopf.
Ich bin noch gefahren bis zum bitteren Ende, bis quasi nix mehr ging. und begab mich auf Teilesuche. Für mich war klar, ich wechsel alles, incl. Kopf. Wenn schon denn schon.
Da lief mir doch glatt ein AMC-Kopf von einem netten TD5 Discofahrer hier im Forum übern Weg, den ich gebraucht bekam. Danke Georg! Der Kopf ist ein spanischer AMC und hier für den P15. Ja, ich habe den P10, aber das sollte gehen, was ich so gelesen habe.
In England habe ich mir dann komplette Dichtungssätze gekauft, die kosten nicht die Welt und da ist soweit alles drinnen.
Die Kopfdichtung auch aus England von ELRING, kommt aber aus Deutschland, kostet nur die Hälfte. Einen Satz Kopfschrauben, neue Zentrierstifte, Stopfen für die Öffnung zum Nockenwellentrad, neue Wasserpumpe und sonstiges Zeugs noch.
Dann gings los. Erst mal alles abschrauben und wegbauen. Erstaunlicher weise gingen alle Schrauben gut auf, nix ist abgerissen und nichts durchgerutscht oder fest gewesen. Mit ein wenig Gefühl fürs Schraubenlösen ging alles einwandfrei.
Und wie bitteschön dreht man die Kurbelwelle mit der Hand so wie man das Teil braucht? Ganz einfach. Man nimmt den Rippenriemen, legt diesen um die Kurbelwellenscheibe hängt sich da dran, damit da genug Reibung vorhanden ist und dreht, ähnlich wie bei einem Kettenantrieb von einem Rolltor. Das geht auch mit einem zweiten Riemen über den Dämpfer gelegt, wenn der normale Riemen schon drauf ist. OT ist auch leicht zu finden.
Auf den Bildern sieht man die OT Markierung mit der Marke am Rad und die beiden farblichen Kettenglieder.
Oben gibt es eine Bohrung, da kommt der Zentrierbolzen rein, da gibt es ein Spezielwerkzeug, nennt sich 8er Bohrer. Mit Kabelbinder kann die Kette am Kettenrad gut befestigt werden, dann verutscht da auch nix. Beim Abheben des Kopfes haben wir oben einen Expander eingehängt, die Kette gespannt und unterhalb des Kopfes die gespannte Kette übernommen und an den beiden Gleitschienen der Kette mit Kabelbinder nochmal zusammengespannt, dann kann die nicht aus.
Kipphebelwelle nicht entspannt, im Ganzen ausgebaut, Schraube für Schraube geöffnet, nach und nach entspannt, Umdrehung für Umdrehung und verzugsfrei ausgebaut.
Ach ja, die Kabelbinderköpfe nicht seitlich, sondern über der Kette erleichtert das Ein- und Ausfädeln des Kopfes.
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