der V8 tut gerade nicht so, wie er soll und ich verstehe das nicht. Vielleicht hat einer von Euch noch einen Denkanstoß für mich. Sorry, jetzt kommt viel Text.
4.2l mit der Hotwire-Einspritzung. Motor komplett überholt. Alles neu oder für gut befunden. Motor hat noch 0km. Er ist vor einem Jahr 20min mit erhöhter Leerlaufdrehzahl gelaufen und danach wieder 1 Jahr gestanden.
Motor springt gut an, läuft einen Moment gut über 1000 1/min, fällt dann schnell auf vielleicht 800 1/min ab, läuft nochmal vielleicht maximal 1Minute gut und reduziert dann die Drehzahl auf um die 600 1/min. Ich muss das noch mit Rovergauge nachvollziehen. Bislang nur habe ich nur auf den Fahrzeugdrehzahlmesser geschaut.
Mit der letzten Drehzahlabsenkung läuft der Motor ungleichmäßig.
Ich hab dann reihum die Kerzenstecker gezogen und geschaut, wie der Motor reagiert. Bei den Kerzensteckern der Zylinder 3 und 4 gibt es keine Veränderung im Motorlauf. Bei allen anderen humpelt der Motor deutlich.
Zylinder 3 und 4 scheinen also nicht mitzulaufen.
Um das einzugrenzen habe ich folgende Dinge getan:
Kompressionsprüfung: Zylinder 1 und 2 haben derzeit nur ca. 9bar, alle anderen 11bar bis 11.5 bar. Die Zylinder 3 und 4 liegen bei 11.5 bar.
Zündkerze in die Stecker 3 und 4 gesteckt und außen an den Block gehalten. Zündfunke ist kräftig vorhanden. Daher hatte ich die Vermutung, dass die Einspritzung nicht tut.
Einspritzanlage: Die Hotwire ist einfach gestrickt. Alle Einspritzdüsen der linken Bank sind auf einem Kanal und alle Düsen der rechten Bank auf den Nachbarkanal. Ich habe am Steuergerät den Stecker abgezogen, den Ohm-Meter angeschlossen und den Widerstand beobachtet. Der Absolut-Wert passt laut Rep-Anleitung. Egal, welchen Stecker ich an den Düsen abziehe, der Widerstand steigt. Damit sind die Düsen elektrisch okay und der Kabelbaum ist nicht gebrochen.
Nachdem die Kabel an den Einspritzdüsen etwas Überlänge haben, konnte ich die Kabel der Düsen 4 und 6 vertauschen. Ist ja egal, da sie ohnehin gleichzeitig getaktet werden. Motor gestartet und der Fehler blieb bei Zylinder 4. Daher sollte die Ansteuerung korrekt sein.
Vielleicht sind die Düsen verstopft: Alle Düsen waren im Ultraschallbad und sollten eigentlich gehen. Ich hatte mir eine Prüfvorrichtung gebastelt und das auch geprüft. Ist halt 3 Jahre her.
Jetzt habe ich mir noch Düsen von Bosch gekauft. EV1 Design II. Die Düsen sind mechanisch und elektrisch kompatibel, sind aber modernere 4-Loch-Düsen. Durchfluss liegt minimal über den Lucas-Düsen, wenn die Literatur nicht lügt. Beim Umbau habe ich nochmal alles im Umfeld kontrolliert, wenn der Brotkasten schon mal demontiert ist. Alles i.O.. Druckmessung auf der Benzinleitung ergaben 2.6 bar. Auch in Ordnung.
Also doch eher die Zündung.
Kerzen getauscht: Kerzen zwischen den Zylindern vertauscht. Das Problem bleibt bei Zylinder 3 und 4. Die Kerzen aus den Zylindern 3 und 4 sind nicht nass oder ölig. Die Kerze 4 war eher neu, während die anderen rehbraun sind. Dann neue Kerzen von Bosch anstelle NGK verbaut. Problem unverändert bei Zylinder 3 und 4.
Zündkabel getauscht: Die verbauten NGK-Kabel gegen alte Kabel getauscht. Problem unverändert. Dann nagelneue Bremi verbaut. Problem unverändert.
Verteilerkappe: Im Fundus sind 6 verschiedene Kappen, die ich alle verbaut habe. 3x neu, 2x Lucas alt + 1x Unbekannt alt. Problem unverändert.
Zündverteiler: Nachdem jetzt eh schon alles egal ist, habe ich auch noch den Verteiler gezogen und zerlegt. Kein Lagerspiel, die Welle eiert nicht, der 8-flüglige Rotor, der die Spule erregt ohne sichtbare Beschädigung. Bei der Gelegenheit habe ich noch auf ein neues Zündmodul mit dem 3-poligen Stecker umgebaut. Ich hatte noch den 2-poligen montiert. Das zog dann die Änderung am Motorkabelbaum nach sich. Adapterstecker wollte ich nicht. Problem hat sich nicht verändert.
Jetzt bin ich ein wenig ratlos und schaue gelegentlich über die Schultern, ob mich eine versteckte Kamera filmt.
Hat noch jemand eine tragende Idee?
Mittlerweile halte ich alles für möglich. ????
Mechanischer Defekt: z.B. Kipphebel am Auslassventil gebrochen. Hätte der Zylinder dann Kompression?
Mechanikerfehler: Während des Baus des Motors stopfe ich offene Löcher, wie z.B. Einlasskanäle im Zylinderkopf, immer mit Lumpen zu. Kann ich so etwas bei der Endmontage vergessen haben? Schwer vorstellbar. Ich kontrolliere immer alles 5 Mal. Hätte der Zylinder dann Kompression?
Nockenwelle Steuerzeiten verschliffen: Passiert so etwas in der Fertigung? Eigentlich auch unvorstellbar. Die Nockenwell ist von „Real Steel“ die Cyclone DW252.
Cracked Liner: Kann so viel Wasser über einen Riss eindringen, dass der Zylinder ausfällt? Aber dann sollte die Zündkerze nass sein. Die ist trocken.
Falschluft, Abmagern des Gemisches unter die Laufgrenze: Kann der Motor schon nach 1 Minute z.B. durch eine defekte Lambdasonde das Gemisch derartig abmagern, dass der Motor an die Laufgrenze kommt? Sollten Zylinder 3 und 4 minimal Falschluft ziehen, würden sie zuerst ausfallen. Was passiert, wenn ich die Lambdasonden abstecke? Läuft der Motor dann normal fett oder geht der sofort ins Notprogramm? Falschluft könnte wirklich ein Thema sein. Beim Start wird maximal angefettet. Das überdeckt die Falschluft vielleicht ein wenig. Sobald das Gemisch abmagert, fallen die Zylinder 3 und 4 aus. Könnte sein. Die Einspritzdüsen dichten mit O-Ringen in der Bohrung im Saugrohr. Theoretisch könnte man die Düsen viel tiefer einstecken, als es die Einspritz-Ringleitung zulässt. Ist schwer zu ändern, aber möglich. Oder die Dichtung im V ist undicht. Ich habe die beschichtete Variante verwendet. Trotzdem scheint mir die Falschluftvariante noch die wahrscheinlichste.
Hat schon mal jemand mit den Colortune-Zündkerzen gearbeitet? Da soll das Stück jetzt 79€ kosten. Spinnen die Burschen? Man müsste damit ein Abmagern aber sehen können.
Frustrierte Grüße
Harry
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